Schule / Sport

Bei der Diskussion um die Gesamtschule ist den Österreichern wieder einmal klar vor Augen geführt worden, dass eine demokratisch bestimmte Ressortchefin gegen die Interessen der GÖD wenig zu vermelden hat, dabei haben ihr offensichtlich auch ihre Lehrjahre im öffentlichen Bereich der Wiener Stadtverwaltung wenig genützt.

Wenn dem so ist, dann haben die Österreicher in ihr ein Paradebeispiel dafür, dass bei unseren Nationalratswahlen lediglich die zweite Machtebene in unserem Staat demokratisch bestimmt wird, – denn die eigentliche Macht liegt ungewählt bei der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst mit ihren Teilgewerkschaften, und so eben auch bei der Lehrergewerkschaft, die bereits mit einem kurzen Warnstreik im Oktober 2007 imstande war, die Ministerin katholisch zu machen, – aber ganz konvertiert scheint sie noch nicht zu sein.

ZPA- Grundsätze zur Schule auf Bezirksebene.

Entsprechend den Grundzügen der geforderten Verfassungs- und Verwaltungsreform geht die Zentrumpartei davon aus, dass ein demokratisch gewähltes Bezirksparlament in der Lage wäre, mit 2/3- Mehrheit die Leiter der öffentlichen Kindergärten und Volksschulen einzusetzen und auch wieder mit 2/3- Mehrheit aus ihrer Funktion zu entbinden.

Diese Direktoren sollten von den Bezirkskonventen selbst ausgesucht werden können, und sie sollten auch über Mittel zur baulichen Gestaltung der ihnen überantworteten Schulen verfügen können, die sich im Eigentum des Bezirkes befinden würde.

Dieser Grundgedanke beinhaltet auch eine Antwort auf die aktuelle Diskussion über die Grundschule, denn im Schulkonzept der Zentrumpartei könnte jeder Bezirk entscheiden, welche Schulformen in seinem Bereich für die Pflichtschüler zu entwickeln seien. Die vielen Schulversuche und Ausnahmeregelungen können ohnehin bereits als Schritt in diese Richtung gesehen werden.

Die Direktoren der Hauptschulen, Gymnasialunterstufen, Berufschulen, der polytechnischen Lehrgänge und der weiterbildenden Schulformen könnten vom staatlich eingesetzten Bildungsreferenten des Bezirkes eingesetzt und auch wieder von ihrer Funktion entbunden werden.

Dieser Bildungsreferent des Bezirkes müsste mit einem eigenen Budget über die baulichen Einrichtungen dieser Schulen disponieren können und sollte völlige Freiheit haben bei der Bestellung und Bezahlung der Direktoren in seinem Zuständigkeitsbereich, dessen Schulen sich im Eigentum des Bundes befinden würden.

In Erwägung zu ziehen wäre noch die Anregung, ob den Müttern der schulpflichtigen Kinder mit dem Kindergeld der Zentrumpartei nicht noch ein “ Schulscheck “ überantwortet wird, mit dem sie die Entwicklung jener Schulen fördern könnten, denen sie die schulische Bildung ihres Nachwuchses anvertrauen.

Eine völlige Wahlfreiheit der Pflichtschulen auch über Bezirksgrenzen hinaus erscheint der Zentrumpartei als selbstverständlich und wird nicht weiter kommentiert.

Dass die Lehrergewerkschaften im Konzept der Zentrumpartei nicht mehr vorgesehen sind, dies wird hier ebenfalls vorausgesetzt und nicht mehr erörtert.Die Zentrumpartei ist sich bewusst, dass sie mit der Formulierung dieser Forderungen die ungeschriebenen bildungspolitischen Gesetze in diesem Staat in Frage stellt und erlaubt sich zusätzlich die provozierende Behauptung, dass jede bildungspolitische Diskussion im Nationalrat angesichts dieser ungeschriebenen Gesetze lediglich eine lähmende Show und eine Zeitvergeudung darstellt.

Die Kinder dieses Staates, sofern vorhanden, entwickeln sich zunehmend zu “ Dickerchen „. Der kinderbedingte Einkommensstress der Eltern spielt dabei aus der Sicht der Zentrumpartei eine entscheidende Rolle. Hier muss Österreich in Prävention investieren und tut dies wohl am besten durch eine Abkopplung der finanziellen Sicherung des Nachwuchses vom Erwerbseinkommen der Eltern.

Eltern mit weniger Stress sind die beste Vorbeugung gegen das „Frustfuttern“ der Kinder.

Die Förderung sportlicher Aktivitäten wäre ein breites Betätigungsfeld für die Kommunalpolitiker auf Bezirksebene.